Liebe Whippet-Besitzerinnen und -Besitzer, liebe Renn-Funktionäre
Um die Regelungen rund um den Whippet beim Rennen zu besprechen, laden wir Euch ein zu einem offenen Arbeitskreis.
Die Daten sind wie folgt:
• 26.02.2025, Mittwoch um 19:30 Uhr: Kick-Off online per Skype Link zum Kickoff
• 05.03.2025, Mittwoch um 19:30 Uhr: Arbeitstreffen vor Ort, voraussichtlich Raum Aarau (je nach Teilnehmer: innen)
• 19.03.2025, Mittwoch um 19:30 Uhr: Arbeitstreffen online per Skype
Es sind alle Personen, welche konstruktive Ideen einbringen und mitdiskutieren möchten, herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Die Anmeldung erfolgt bitte bis am 20.02.2025 per E-Mail info@igwr.ch; bitte mit Angabe des Wohnortes, damit ein möglichst zentraler Ort für das Arbeitstreffen vor Ort gefunden werden kann.
Gerne könnt ihr auch schon Inputs, Ideen und/oder Fragen einreichen.
Hintergrund
In den letzten Jahren wurden die Renn-Reglemente stark angepasst. Zwar waren alle Rassen betroffen, jedoch gab es bei den Whippets am meisten Veränderungen.
Es gibt ein internationales FCI-Reglement und ein Schweizer Renn-Reglement. Jedes Rennen wird entweder nach FCI-Reglement “international” oder nach Schweizer Reglement “national” durchgeführt.
Bis 2019 wurden Whippets bei der Lizenz in Standardgrosse und Sprinter/nat. Grössenklasse eingeteilt. An internationalen Rennen konnten nur Standardgrosse teilnehmen, die Sprinter liefen am Gleichen Tag, aber unter nationalem Reglement. Der eigentliche Rennablauf war egal ob nach dem internationalen Reglement oder dem nationalen Reglement – fast identisch.
Da die Whippets jedoch innerhalb der Rasse stark in Grösse, Gewicht und auch Geschwindigkeit variieren und sehr schnelle Hunde starteten, wollte die Schweiz etwas tun, um auch “klassische” Whippets eine faire Chance an Rennen zu ermöglichen.
2019 wurde daher im Schweizer Reglement das flexible Klassensystem für Whippets eingeführt. Somit liefen die Whippet weiterhin nach Standardgrösse und Sprinter getrennt, jedoch wurden die Hunde innerhalb ihrer Grössenklasse zusätzlich in eine A- und B-Klasse eingeteilt. Die Einteilung erfolgte anhand der Zeiten, die der Hund in den letzten fünf Rennen gelaufen ist. Gleichzeitig wurden die 2. Vorläufe abgeschafft, um den Rennablauf zu straffen.
2022 trat ein neues FCI-Reglement in Kraft. Aufgrund einer Zivilklage wurden im internationalen Reglement keine Grössen Messungen mehr erlaubt und die Hunde aller Rassen neu anhand von Ausstellungsresultaten in eine CACIL- oder CSS-Lizenzklasse eingeteilt. Gleichzeitig wurde der gesamte Rennablauf stark verändert.
In der Folge fanden 2022 und 2023 keine internationalen Rennen statt – die Organisation war zu kompliziert und die Whippet-Besitzer:innen akzeptierten den Wegfall der Grössen Einteilung nicht.
Aufgrund der Neuerungen im internationalen Reglement waren alle Länder de facto gezwungen, ihre nationalen Reglemente anzupassen, da bisher fast alle nationalen Reglemente stark auf dem internationalen abstützten.
In der Schweiz wurde 2022 das nationale Reglement so angepasst, dass man bei der Lizenz die Grössen Messung weiterhin wie gehabt beibehielt. Das flexible Klassen System blieb mitsamt der Unterteilung nach Grössenklasse erhalten und zusätzlich wurde die Möglichkeit geschaffen, Gewichtsrennen mit einer fixen Einteilung nach Gewicht durchzuführen.
2023 wurde eine internationale Arbeitsgruppe geschaffen, um das internationale Reglement anzupassen. Dabei waren klare Vorgaben gegeben: es durfte keine “feste” Grössen Einteilung/Messung mehr geben und keine Hunde durften ausgeschlossen werden. Zwischen den Ländern gab es verschiedene feste Meinungen, was die beste Lösung sei: einige Länder vertraten den Standpunkt, dass man die Whippets nach Gewicht einteilen sollte, andere beharrten auf einer Einteilung nach Grösse und eine dritte Gruppierung trat für ein System mit Einteilung nach Stärke (=Geschwindigkeit) ein.
Ebenfalls in 2023 wurde – mitten im Sommer und vollkommen überraschend für Drittländer – in Deutschland das nationale deutsche Reglement angepasst und die Whippets in Deutschland neu in drei, anstatt wie bisher zwei, Klassen eingeteilt. Die führte dazu, dass das Schweizer Klassensystem nicht mehr kompatibel mit dem deutschen Reglement war, was zu Problemen sowohl bei deutschen Teilnehmer:innen in der Schweiz, wie auch bei Schweizer Teilnehmer:innen in Deutschland führte.
2024 trat ein stark überarbeitetes internationales Reglement in Kraft. Es ist das Produkt einer mühseligen Suche nach einem gemeinsam getragenen Kompromiss und funktioniert wie ein Werkzeugkasten: der Veranstalter stellt das Rennen nach verschiedenen Optionen zusammen. Dieses System erlaubt die Durchführung von internationalen Rennen mit Gewichtseinteilung oder mit Grössen Einteilung oder mit Einteilung nach Geschwindigkeit. Es fand somit Akzeptanz in allen Ländern, ist aber für die Besitzer:innen teilweise verwirrend.
Per Anfang 2024 wurde – da das neue internationale Reglement einige Anpassungen verlangte – auch das nationale Schweizer Reglement angepasst. Das flexible Klassensystem wurde so angepasst, dass die Klasseneinteilung neu entsprechend der internationalen Stärke-Einteilung erfolgt, aber die Einteilung nach Grösse anhand der Lizenz weiterhin beibehalten wurde.
Dieser Systemwechsel ist einer der eingreifensten Massnahmen, die seit Beginn der Rennen überhaupt je stattgefunden hat.
Nun möchten wir im Arbeitskreis über die Meinungen von Besitzer: innen, Funktionären und Verantwortlichen diskutieren und schauen, wo wir – im nationalen Reglement – etwas verbessern könnten.
Wir hoffen – trotz des komplexen Themas – auf eine rege Teilnahme und freuen uns auf das Kick-Off. Anmeldungen bitte via E-Mail an info@igwr.ch.
Bei Fragen jeder Art stehe ich ebenfalls per obiger E-Mail jederzeit zur Verfügung.
Tina Hostettler
Präsidentin IGWR